Modul 3: Sozial-emotionales „Scaffolding“
Beim sozial-emotionalen Lernen geht darum, wie der Lehrende mit der Klasse umgeht, welche Aktivitäten er/sie anbietet, welche Form der Kommunikation er/sie vorschlägt und natürlich um die Inhalte, die er/sie auswählt.
Sozial-emotionales „Scaffolding“ kann durch die folgenden Methoden erreicht werden:
Vorbildwirkung
Es ist wichtig, dass die Lehrperson den Schüler*innen sozial-emotionale Fähigkeiten vorlebt. Das hilft ihnen dabei, diese selbst erwerben.
Direktes Üben
Es ist notwendig, Aktivitäten anzubieten, die es den Schüler*innen ermöglichen, sich dieser Fähigkeiten bewusst zu werden und sie dann in die Praxis umzusetzen, um ihren Wert vollständig zu erfassen.
Indirektes Üben während des Unterrichts
Der Einsatz von Methoden wie kooperativem Lernen und aufgabenbasiertem Lernen im Unterricht kann es den Schüler*innen ermöglichen, ihre sozial-emotionalen Fähigkeiten beim Lernen anzuwenden.
Metakognitive Reflexion
Schließlich dient die metakognitive Reflexion (vor, während und nach dem Handeln) über die Art und Weise, wie sozial-emotionale Fähigkeiten eingesetzt werden, dazu, dass die Schüler*innen sich ihrer bewusster werden und daher selbstbewusst und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen können.
Die Rolle des Lehrenden, die Art und Weise, wie er/sie mit Schüler*innen und Kolleg*innen umgeht, seine/ihre Fähigkeit, eigene und andere emotionale Zustände zu erkennen, sie zu benennen und damit umzugehen, sowie seine/ihre Fähigkeit, Entscheidungen unter Berücksichtigung mehrerer Perspektiven (einschließlich und insbesonders die der Schüler*innen) zu treffen, sind nicht nur für die Qualität des Unterrichts und das Wohlbefinden der Schüler*innen, sondern auch für sein/ihr eigenes Wohlbefinden von Bedeutung. Als Vorbild, das in der Lage ist, sich selbst und anderen aktiv zuzuhören, sich in Schüler*innen und Kolleg*innen hineinzuversetzen und echtes Interesse an ihnen zu zeigen, kann der Lehrende Schüler*innen dazu anregen, dieses Verhalten nachzuahmen und seine Relevanz innerhalb und außerhalb der Schule zu erkennen.
Die Schwierigkeiten, mit denen jede*r Lehrer*in im schulischen Umfeld konfrontiert ist, sind bekannt und müssen berücksichtigt und beachtet werden. Sich um die Verbesserung der eigenen sozial-emotionalen Fähigkeiten zu kümmern, bedeutet, sich selbst und seinen Schüler*innen etwas Gutes zu tun.
Interessante Ideen zu SEL-Aktivitäten für Ihre Klasse finden Sie hier:
Im Zuge des Welt-Klasse Unterrichten Projekts von einem unserer Projektpartner, dem Verein Südwind, wurden einige hilfreiche Unterrichtmaterialien entwickelt die sie hier finden können.
Weiters gibt es eine interessante Sammlung von Workshop-Aktivitäten, die von einem unserer Projektpartner, dem Forum for Freedom in Education (2021), unter dem Titel „Start the Change: Workshop Collection“ veröffentlicht wurde.
Die Publikation finden Sie im Übungsteil dieser Einheit und kann direkt durch Anklicken des Titels geöffnet werden.